Monat: Dezember 2022

Die Brücke

Pfarrer Martin Niemöller verbrachte fast acht Jahre im Konzen-trationslager, weil er am Widerstand gegen Hitler beteiligt war. Am Heiligabend 1944 sprach er den Mitgefangenen in Dachau Worte der Hoffnung zu: „Meine lieben Freunde, lasst uns an diesem Weihnachtsfest in dem Kinde von Bethlehem den suchen, der zu uns kam, um alles, was uns schwer bedrückt, mit uns zu tragen. … Ja, Gott selber hat die Brücke von ihm zu uns geschlagen, es hat uns besucht der Aufgang aus der Höhe!“

Großmutterwal

Ein Schwertwal, dem die Forscher den Namen „Oma“ gegeben hatten, wusste offenbar um die Bedeutung seiner Rolle im Leben ihres „Enkelkindes“. Die Mutter des jungen Wals war kürzlich gestorben, und der verwaiste Wal war noch nicht alt genug, um ohne Schutz und Unterstützung zurechtzukommen. Oma, obwohl sie schon über 80 Jahre alt war, kam an seine Seite, um ihm das beizubringen, was er zum Überleben brauchte. Oma sammelte einige Fische für den jungen Wal ein, anstatt sie selbst zu verzehren, damit er nicht nur eine Mahlzeit bekam, sondern auch lernte, was er essen und wo er die Lachse finden konnte, die er zum Leben brauchte.

Tief beugen

Eine junge Mutter folgte ihrer Tochter, die mit ihrem winzigen Fahrrad so schnell fuhr, wie es ihre kleinen Beine zuließen. Doch als sie schneller wurde, fiel das kleine Mädchen plötzlich vom Rad und weinte, weil ihr Knöchel schmerzte. Ihre Mutter ging auf die Knie, beugte sich hinunter und küsste die Stelle, um „den Schmerz zu lindern“. Und es funktionierte! Das kleine Mädchen sprang auf, kletterte wieder auf ihr Fahrrad und fuhr weiter. Wäre es nicht schön, wenn all unsere Schmerzen so einfach verschwinden könnten!

Ein wertvolles Gebet

Der Kiefernhäher ist ein erstaunlicher Vogel. Jedes Jahr bereitet er sich auf den Winter vor, indem er winzige Vorräte von vier oder fünf Kiefernsamen versteckt, bis zu fünfhundert Samen pro Stunde. Monate später kehrt er dann zurück, um die Samen freizulegen, selbst unter schwerem Schnee. Ein Kiefernhäher kann sich bis zu zehntausend Orte merken, an denen er Samen versteckt hat – eine erstaunliche Leistung! Vor allem, wenn man bedenkt, wie schwer es uns Menschen fällt, uns den Standort unserer Autoschlüssel oder Brillen zu merken …

Schmecken, was gut ist

„Soll ich Essen machen?“ Keine vernünftige Frau würde dieses Angebot ablehnen. Aber dieses Mal wünschte ich, ich hätte es getan.

Feststehen im Glauben

Nokia wurde 1998 zum weltweit meistverkauften Mobiltelefonhersteller und verzeichnete 1999 einen Gewinnanstieg auf mehr als drei Milliarden Euro. Doch 2011 gingen die Verkäufe zurück, und bald wurde die scheiternde Telefonmarke von Microsoft übernommen. Unter anderem war für das Scheitern der Nokia-Mobilfunksparte eine auf Angst basierende Arbeitskultur verantwortlich, die zu katastrophalen Entscheidungen führte. Manager zögerten, die Wahrheit über das minderwertige Betriebssystem und andere Designprobleme der Nokia-Telefone zu veröffentlichen, aus Angst, gefeuert zu werden.

Das Weihnachtswunder

Auf einem Flohmarkt fand ich eine Krippe in einem ramponierten Pappkarton. Als ich das Jesuskind aus Holz in die Hand nahm, fielen mir die fein gearbeiteten Details auf. Dieses Neugeborene war nicht in eine Decke gehüllt und hatte die Augen geschlossen – es war wach und teilweise ausgepackt, mit ausgestreckten Armen, offenen Händen und ausgestreckten Fingern. „Ich bin da!“, schien er zu rufen.

Gerade genug

In dem Film Anatevka spricht die Figur Tevje ehrlich mit Gott über seine Wirtschaft: „Du hast viele, viele arme Menschen gemacht. Ich weiß natürlich, dass es keine Schande ist, arm zu sein. Aber es ist auch keine große Ehre! Was wäre also so schrecklich gewesen, wenn ich ein kleines Vermögen gehabt hätte! ... Hätte es einen großen, ewigen Plan vereitelt, wenn ich ein reicher Mann gewesen wäre?“